Als Kind hat man uns schon beigebracht, was der NFT-Markt noch lernen muss: das Teilen. Denn der offizielle ERC721 non fungible Token (NFT) Standard ist einzigartig und nicht-teilbar. Doch auf dem Markt wird der Wunsch nach mehr Flexibilität und größerer Liquidität laut. Brauchen wir einen neuen Token Standard?
Wer einen NFT besitzt, kann sich sehr sicher sein, der einzige Besitzer zu sein – und das auch zu bleiben. Denn NFTs können nicht geteilt werden. Wenn wir bei NFTs nur an digitale Sammelkarten- und -figuren denken, mag das noch vertretbar sein. Aber wenn wir NFTs z.B. als Urkunden oder Verträge begreifen, dann ist geteiltes Eigentum der nächste Schritt, um den dezentralisierten Markt voranzubringen. So kann mein:e Partner:in z.B. ebenfalls Besitzer:in unseres Hauses werden oder gleichermaßen Besitzer:in des digitalen Kunstobjekts als Geldanlage sein. Mit dem offiziellen Ethereum ERC721 NFT Standard geht das nicht.
Wenn man z.B. aus finanziellen Gründen seinen ERC721 Token verkaufen möchte, muss man am Markt einen Käufer finden und erhält dafür ERC20 Tokens. Das sind fungible, also im Gegensatz zu ERC721, austauschbare Tokens. Dieses Vorgehen macht NFT-Besitzer:innen finanziell ziemlich unflexibel. Wenn sich gerade kein:e Käufer:in für den NFT findet, können Besitzer:innen nichts weiter tun.
Dieses Problem sollte der neue Token Standard ERC-404 lösen. Der experimentelle Token stellt eine Brücke zwischen ERC20 und ERC721 dar. Beim Minten von ERC404 erhält man automatisch einen ERC20 Token, der in Einzelteile zerlegbar ist. Die beiden Token sind gekoppelt: Zerlegt man ERC20, wandert der NFT in einen Pool und man erhält ihn erst zurück, wenn man den ERC20 Token wieder komplett hat. Man braucht für den NFT also keinen Käufer mehr, sondern kann ihn in einem Liquidity Pool exchangen. Allerdings war ERC404 bereits nach einer Woche veraltet, denn es gab verschiedene Sicherheitsrisiken und es kam beim Exchange zu Fehlern, sodass NFTs z.B. im Pool eingesperrt waren.
Daraus wurde dann DN404 entwickelt – das steht für Divisible NFT 404. Mit diesem Token funktioniert die Fraktionalisierung, also das Zerlegen eines NFTs in seine Einzelteile, sicherer. Genau wie bei ERC404 erhält man beim Minten automatisch einen NFT, wenn man eine bestimmte Menge an Basis Tokens zusammen hat und verliert auch automatisch wieder das NFT, wenn man weniger der Basis Tokens hat.
Noch ist DN404 ein experimenteller Token. Es wurde bereits mehrfach getestet, aber noch nicht vollständig auditiert (Stand 25.03.).
DN404 bedeutet einen Schritt vorwärts in der Funktionalität und Nutzbarkeit von NFTs. Diese Weiterentwicklung bringt mehr Liquidität auf dem Markt und macht es damit auch wieder interessanter für Unternehmen und Kund:innen. Außerdem bringt die Förderung von geteiltem Eigentum spannende neue Anwendungsmöglichkeiten mit sich, die wir interessiert beobachten und auch gerne austesten.
Auch wenn DN404 noch kein offizieller Token Standard ist, sind wir überzeugt, dass darin viel Potenzial steckt und die Teilbarkeit von NFTs künftig eine große Rolle bei der technologischen Weiterentwicklung spielen wird.
Head of Web3
Danish Kiani
Danish ist Head of Web3 und leidenschaftlicher Entwickler. Er widmet sich allem, was mit Krypto zu tun hat und ist unser Experte für IOTA.
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